Die aufmerksame Selbstbeobachtung reicht manchmal schon aus, um Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen in Zusammenhang mit dem Verzehr von fructosehaltigen Speisen und Getränken zu bringen. Betroffene führen häufig ein Ernährungstagebuch, bei dem sie die Symptome systematisch aufzeichnen. Da sich die Beschwerden aber häufig erst mit mehreren Stunden Verzögerung einstellen und viele Lebensmittel, von denen man es nicht erwartet, Fructose enthalten, wissen Betroffene oftmals nicht, dass ihre Verdauungsbeschwerden fructosebedingt sind.
Wer Klarheit wünscht, kann einen H2-Atemtest durchführen lassen. Dieser Test wird in der Regel durch Fachärzte für Gastroenterologie, welche sich mit der Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts befassen, durchgeführt. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die sehr seltene hereditäre Fructose-Intoleranz (HFI) kann über eine Blutprobe mittels einer humangenetischen Untersuchung diagnostiziert werden.
Die Diagnose einer Fructose-Malabsorption lässt sich relativ unkompliziert stellen. Goldstandard ist der Wasserstoff-Atemtest (H₂-Atemtest). Dieser Test läuft folgendermaßen ab: auf nüchternen Magen wird eine definierte Menge Fructose (in der Regel 25 g Fructose in Wasser gelöst) getrunken. Anschließend wird über einen Zeitraum von etwa 3 Stunden alle 30 Minuten eine Atemprobe genommen. Dabei misst ein Gerät die Wasserstoff-Konzentration in der Ausatemluft. Warum Wasserstoff? Wenn im Dünndarm Fruchtzucker nicht absorbiert wird, gelangt er in den Dickdarm und wird dort von Bakterien zersetzt. Bei dieser bakteriellen Vergärung entsteht Wasserstoffgas, das über die Darmwand ins Blut und schließlich in die Lunge gelangt, wo es abgeatmet wird. Ein positiver H₂-Test liegt vor, wenn erhöhte Wasserstoffwerte in der Atemluft gemessen werden. Wenn die Konzentration über 20 ppm (ppm=parts per million) Wasserstoff liegt, gilt dies als Nachweis einer Fructose-Malabsorption. Der Fructose-Atemtest ist daher eine einfache und sichere Methode, eine Fructose-Malabsorption zu diagnostizieren. Treten bei Betroffenen im Verlauf des Tests auch die üblichen Symptome (Bauchgrummeln, Blähungen, ggf. Durchfall) auf, während sich im Labor ein signifikanter Anstieg der H₂-Konzentration zeigt, ist von einer intestinalen Fructoseintoleranz die Rede.
Der Atemtest sollte idealerweise in einer fachärztlichen Praxis oder Klinik durchgeführt werden und nicht im Selbsttest zu Hause. Bei Verdacht auf Fructoseintoleranz ist ein Facharzt für Magen-Darm-Heilkunde der richtige Ansprechpartner. Der Gastroenterologe wird zunächst eine ausführliche Anamnese erheben, also mit dem Patienten die Krankengeschichte und Symptome durchsprechen. Dabei fragt er unter anderem gezielt nach: Wann treten die Beschwerden auf? Wie sieht Ihre Ernährung aus? Gibt es einen Zusammenhang mit bestimmten Lebensmitteln? Diese Fragen können einen wertvollen Hinweis liefern, ob z.B. Fructose der Übeltäter sein könnte. Ebenso wird der Arzt nach anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten in der Familie fragen (z.B. Laktoseintoleranz).
Wenn Sie einen Fructosebelastungstest durchführen lassen möchten, so können Sie sich an einen Gastroenterologen wenden. Über den Ärztefinder des bng (Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V) finden Sie schnell und einfach einen Experten in Ihrer Nähe. Geben Sie dort Ihren Wohnort und/oder Ihre Postleitzahl ein und klicken Sie auf „Suchen“. Für den Fall, dass mit dem angegebenen Ortsnamen bzw. der angegebenen PLZ kein Arzt gefunden wird, so geben Sie einfach den Namen einer nahegelegenen größeren Stadt ein.
Zum ÄrztefinderDie folgende Tabelle enthält eine Liste von gängigen Lebensmitteln, die Fructosequellen darstellen.
| Lebensmittel |
|---|
| Back- und Süsswaren |
| Brotaufstriche, wie Honig, Marmeladen und Konfitüren |
| Erfrischungsgetränke, wie z.B. Limonaden |
| Früchte (frisch) |
| Früchte (getrocknet) |
| Fruchtjoghurts |
| Fruchtkompott |
| Fruchtkonserven |
| Fruchtquark |
| Fruchtsäfte und Nektare |
| Griesbrei mit Früchten |
| Musli- und Cerealienmischungen mit Trockenobst |
| Müsliriegel |
| rote Grütze |
| Speiseeis |































































